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Wer nicht heizt, sündigt nicht

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Heizen kann jeder. Wer aber knapp bei Kasse ist und zudem überzeugt, dass wir die Erde von irgendjemandes Kindern nur geborgt haben, dem helfen ein paar einfache Tips weiter. Regel Nummer eins, wie sie Carsten Kuhlmann von der Heizungsfirma ad fontes vorschlägt, lautet: „Lieber einen Pullover anziehen.“ Denn wer nicht heizt, sündigt nicht – ein paar Grad Celsius weniger reichen da bereits aus. Den Thermostat schrittweise auf 20 oder 18 Grad runterzudrehen – ein Grad Celsius pro Woche – macht den Übergang erträglich.

Voraussetzung dafür ist, dass die Heizkörper überhaupt über Thermostatventile geregelt werden. Wer noch keine hat, sollte sich fix welche besorgen. „Das hat sich ganz schnell bezahlt gemacht“, verspricht Kuhlmann. Thermostatventile halten die Temperatur automatisch konstant. Das Überheizen der Zimmer wird vermieden.

Ein gewisses Vertrauen in die Ventile gehört allerdings dazu. Kuhlmann empfiehlt, die schwarzen Klipse, mit denen die Thermostate bei einer bestimmten Höchsttemperatur blockiert werden, auf jeden Fall zu benutzen. Die Ventile aufzudrehen, wenn einem zu kalt sei, nütze ohnehin nichts. Denn wenn der Thermos-tat eine zu niedrige Temperatur feststellt, öffnet er den Warmwasserzufluss immer ganz.

Wird der Mief in der Bude zu gross, darf auch im Winter gelüftet werden – aber erst dann. Für ein paar Minuten alle Fenster weit aufzureißen ist die beste Methode. Je kälter es draußen ist, desto kürzer darf gelüftet werden. Bei großen Temperaturdifferenzen tauscht sich die Luft schnell aus. Ständiges Kippen der Fens-ter dagegen ist Blödsinn.

Ebenfalls unsinnig findet Kuhl-mann, die Wohnung bei Abwesenheit zu heizen. Er empfiehlt, lediglich die Frostsicherung zu nutzen und nach Rückkehr eben mal drei Stunden lang den Ofen bollern zu lassen, bis es wieder mollig ist. Das verbrauche weniger Energie als das Durchheizen. Ähnliches gilt für die Nachtabsenkung und die Warmwasserbereitung. „Nicht dass nachts um drei der Kessel anspringt und morgens um neun duscht der erste“, sagt der Heizungsfachmann. Moderne Geräte lassen sich entsprechend programmieren. knö

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