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Krabben bald im Kartell à la Opec verkauft

■ Fischer wollen mit Händlern eine Fangreduzierung vereinbaren

Die Krabbenfischer haben derzeit ein bei der Meereswirtschaft nicht alltägliches Problem: Sie fangen nicht zu wenig, sondern zu viele der Garnelen. Deshalb drohen die Preise in den Keller zu gehen. Weil die etwa 500 meist familieneigenen Kutter ihre Ware an wenige niederländische Großhändler verkaufen, wollen die Fischer sich nun mit diesen Marktbestimmern absprechen:

Wir fangen weniger, ihr verkauft die Dinger teurer – so in etwa soll das Ergebnis der Beratungen lauten, die gestern in Oldenburg aufgenommen wurden. Von der EU gibt es schon grünes Licht für diese klare Preisabsprache à la Ölkartell Opec. Sie darf allerdings nicht zu „schwerwiegenden Marktstörungen“ führen. Mit dem Privileg will die EU die kleinen Familienunternehmen aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark vor der Übermacht der großen Aufkäufer schützen. Die Krabben werden übrigens überwiegend per Lkw nach Marokko gekarrt, dort gepult und dann zu vier Fünfteln in Belgien verspeist.

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