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Kirche dreht den Pfennig um

■ Nordelbische Kirche will in den nächsten Jahren 15 Millionen Mark einsparen. Synode berät in zwei Wochen darüber

Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche will mit Umstrukturierungen in den nächsten Jahren insgesamt 15 Millionen Mark bei ihren Diensten und Werken einsparen. „Dabei wollen wir die Kernaufgaben nicht aufgeben, sondern durch Vernetzung effizienter und kostengünstiger arbeiten“, sagte die Präsidentin der Nordelbischen Synode, Elisabeth Lingner, gestern in Kiel. Zu diesem Zweck legt die Kirchenleitung der Synode auf ihrer siebten Tagung vom 23. September bis 25. September einen Sparplan vor, der von den 76 Millionen Mark für überregionale Aufgaben zunächst elf Millionen Mark in Verwaltung und Bewirtschaftung einsparen soll.

Umfangreiche Beratungen von mehr als einem Jahr sind den Beschlüssen der Kirchenleitung vo-rangegangen. „Es war ein gemeinsamer Prozess mit allen Beteiligten, um einen möglichst großen Konsens zu erreichen“, sagte der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Karl Ludwig Kohlwage. Erstmals seien dabei nicht nur Kirchenleute, sondern auch eine Hamburger Unternehmensberatung beteiligt gewesen.

Die kirchlichen Dienste und Werke sollen von 17 auf acht bis neun Standorte reduziert werden. In Kiel werden der Evangelische Presseverband Nord und das Frauenwerk in ein Haus ziehen, in dem bereits andere kirchliche Einrichtungen sitzen. Auch in Hamburg ist eine starke Konzentration der kirchlichen Arbeit geplant: Der Gemeindedienst, das Jugendpfarramt, das Pädagogisch-Theologische Institut, das Frauenwerk und andere sollen zusammengelegt werden. Die Jugendbildungsarbeit soll zum Nordelbischen Jugendwerk bei Plön verlegt werden.

Besonders umstritten ist der Beschluss der Kirchenleitung über die Verlagerung der Evangelischen Akademie von Bad Segeberg nach Ratzeburg. Konsens hingegen herrscht über eine Reduzierung der Aktivitäten. Mit 107 Betten, 28 Angestellten und einem Kostenzuschuss von jährlich 3,7 Millionen Mark sei die Akademie zu groß. „Künftig müssen 1,5 Millionen Mark weniger reichen“, sagte Kohlwage. Alternative zu einer Verlegung wäre ein neuer Betreiber, der Einsparungen ermöglicht.

Auf einen Zeitplan für die Umsetzung wollte sich der Bischof nicht festlegen: „Wir warten zunächst den Beschluss der Synode über unsere Standortvorschläge ab und widmen uns dann den konkreten Personal- und Investitionsfragen.“ Nach Aussagen der Präsidentin soll niemand der 739 MitarbeiterInnen entlassen werden, lang-fristig aber ein Abbau von 87 Stellen erfolgen, der sozial verträglich gestaltet werde. dpa

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