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Schiffbau ohne Beihilfen gefährdet

■ Ruinöser Verdrängungswettbewerb durch Korea-Konkurrenz

Die Werften müssen vom Jahr 2001 an ohne auftragsbezogene Beihilfen auskommen, für das Jahr 2000 sollte die Bundesregierung aber noch ein letztes Mal dieses Geld im Etat berücksichtigen. Dies erklärte der IG Metall-Bezirksleiter Küste, Frank Teichmüller.

Nach einer Untersuchung des Bremer Hochschullehrers Heiner Heseler, die Teichmüller vorstellte, haben die Werften zwar nach dem Arbeitsplatzabbau der 90er-Jahre sich derzeit stabilisiert, die Auslastung sinke aber beunruhigend. In den vergangenen zehn Jahren waren auf den deutschen Werften rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze verloren gegangen. Hauptursache der Schwierigkeiten seien hohe Überkapazitäten vor allem in Korea, wo Schiffbau zu Dumpingpreisen angeboten werde. Um die Schiffbau-Arbeitsplätze zu erhalten, werden in Deutschland Beihilfen von 540 Mark pro Monatslohn der Werftarbeiter gezahlt, wie ein Bremerhavener SPD-Abgeordneter jüngst am Beispiel der SSW-Werft ausrechnete.

Teichmüller forderte, dass die Subventionen für die deutschen Werften im nächsten Bundeshaushalt erhalten bleiben. Deutsche Werften müssten bei der Förderung den Schiffbaubetrieben anderer europäischer Staaten gleichgestellt sein. Dabei handelt es sich bei einem Auftragsbestand von fünf Milliarden Mark um rund 350 Millionen Mark, die zu einem Drittel vom Bund und zu zwei Dritteln von den Ländern zu tragen sind. Die neue EU-Kommission müsse den koreanischen Dumpingpreisen entgegentreten und für faire Wettbewerbsverhältnisse sorgen. Teichmüller forderte eine europäische Initiative, „die die Stärken des hiesigen Schiffbaus wie Forschung und Entwicklung fördert und zugleich Dumpingpraktiken weltweit ahndet“. Dies will die IG Metall am 5. November an einem „Werften-Aktionstag“ fordern. dpa/K.W.

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