Stadion ohne Schiebung

■ Senat beschließt Verzicht auf den Einbau mobiler Tribünen im Olympiastadion

Die Hertha-Fans bleiben auch nach der geplanten Sanierung des Olympiastadions durch eine etwa zehn Meter breite Aschenbahn von ihren Idolen getrennt. Die geplanten Teleskop-Tribünen, die bei Fußballspielen ans Spielfeld heranfahren sollten, werden nicht eingebaut. Das teilte Bausenator Jürgen Klemann (CDU) gestern mit. Die Berechnungen hätten ergeben, dass bei Leichtathletik-Veranstaltungen – also bei eingefahrenen Tribünen – ein Höhenunterschied von zehn Metern zwischen der ersten Reihen und dem Spielfeld entstanden wäre. Stattdessen sei nun geplant, das Fußballfeld nur um 2,5 Meter abzusenken. Das ermögliche den zusätzlichen Einbau von zwei festen Sitzreihen. Auch bei dieser Version bleibe das Stadion für Fußball und Leichtathletik gleichermaßen nutzbar. Es werde weiterhin 76.000 Zuschauern Platz bieten. Um mindestens zwei Monate verschoben hat der Senat hingegen die Entscheidung, welcher Investor diese famosen Pläne umsetzen soll.

Derzeit sind nach Klemanns Angaben noch die Walter Bau AG, Hochtief und die DePfa Immobilien Management AG im Rennen. Ursprünglich hatte Klemann angekündigt, den Zuschlag Mitte Oktober zu erteilen. Die Finanzverwaltung habe sich aber nicht frühzeitig festlegen wollen, um die Verhandlungsposition des Landes nicht zu schwächen. Der angepeilte Baubeginn im Mai nächsten Jahres werde dadurch aber nicht gefährdet, versicherte Klemann. Insgesamt soll der Umbau des Olympiastadions rund 500 Millionen Mark kosten. Bund und Land übernehmen jeweils 100 Millionen Mark, den Rest soll der Investor aufbringen. rab