Ordentlich Zinsen

■ Konferenz zur Fehmarnbelt-Querung: Wirtschaftlichkeit bleibt Streitpunkt

Vertreter der Wirtschaft und der Politik aus Deutschland, Dänemark und Schweden haben sich am Montag überwiegend für den Bau einer festen Querung über den Fehmarnbelt ausgesprochen. „Alle Gutachten zeigen, dass die Querung technisch machbar und rentabel ist“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Horst Bülck (parteilos) während der Konferenz „Feste Querung des Fehmarnbelt – Eine Chance für den Norden“ in Lübeck.

Für den Bau einer festen Straßen- und Schienenverbindung über die rund 20 Kilometer breite Wasserstraße zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland werden zur Zeit verschiedene Tunnel- und Brückenlösungen für den Eisenbahn- und Autoverkehr diskutiert. Die Kosten sollen laut vorliegenden Gutachten, je nach Variante, zwischen 5,4 Milliarden und 8,3 Milliarden Mark betragen, die Bauzeit soll zwischen sechs und acht Jahren liegen. Unterschiedliche Auffassungen herrschten vor allem in der Frage der Wirtschaftlichkeit. Die Wirtschaftlichkeitsprognose sei weniger günstig ausgefallen als erwartet, sagte der Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, Wolfgang Dörries. Dem widersprach Bülck: Eine vor zwei Wochen vorgelegte Studie spreche von einer zu erzielenden Realverzinsung von bis zu neun Prozent pro Jahr, das sei doch ganz ordentlich.

Sowohl deutsche als auch dänische Regierungsvertreter kündigten an, in den nächsten Wochen die Ergebnisse der Gutachten in Fachgesprächen zu den Themen Natur, Umwelt und Tourismus mit den Betroffenen vor Ort zu diskutieren. Bülck bekräftigte, dass die rot-grüne Landesregierung noch im Dezember ihr Votum zu der geplanten Verkehrsverbindung abgeben werde. lno