: DDR-Juristin wegen Willkür vor Gericht
Vor dem Landgericht hat gestern ein Prozess um Willkür gegenüber ausreisewilligen DDR-Bürgern begonnen. Eine frühere DDR-Staatsanwältin muss sich wegen Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung verantworten. Die Juristin soll vier Anklagen gegen Bürger verfasst haben, die im Jahr 1987 ihre Ausweise an der Grenze vorlegten, um nach West-Berlin auszureisen. Die Betroffenen wurden verhaftet und wegen Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit zu Freiheitsentzug bis zu 16 Monaten verurteilt. Der Beschuldigten, die bei der Ostberliner Generalstaatsanwaltschaft beschäftigt war, sei klar gewesen, dass die Sanktionen völlig ungerechtfertigt gewesen seien, hieß es in der Anklage. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. dpa
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