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Hooligan gesteht ein bisschen im Nivel-Prozess

■ Kurz vor Schluss kann sich nun ein dritter Angeklagte an den Überfall erinnern

Düsseldorf (AFP/AP) – Im Hooligan-Prozess vor dem Landgericht Essen hat nach monatelangem Schweigen auch der Angeklagte Andre Z. seine Beteiligung an dem Überfall auf den französischen Polizisten Daniel Nivel gestanden. Er habe den auf dem Boden liegenden Gendarmen vielleicht einmal mit einer Rotweinflasche „auf den Oberkörper oder den Oberarm“ geschlagen, gab Z. in einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung gestern zu.

Zugleich wies der 28-Jährige jedoch die Aussage eines Zeugen zurück, der Z. auf einem Foto als denjenigen identifiziert hatte, der mit einem Gewehraufsatz auf Brust und Kopf des bewusstlosen Nivel eingeschlagen habe.

Nach diesem dritten Geständnis steht der Prozess vor dem Abschluss. Das Gericht kündigte an, es werde möglicherweise schon am Montag kommender Woche mit den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigern beginnen. Vor dem Schwurgericht müssen sich die vier Angeklagten Frank R., Andre Z., Tobias R. und Christopher R. wegen versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs verantworten.

Zwei der vier Angeklagten, Frank R. und Tobias R., hatten bereits zu Beginn des seit April laufenden Verfahrens Teilgeständnisse abgelegt. Wie nun auch Z. bestritten sie jedoch, Nivel lebensgefährliche Verletzungen beigebracht zu haben. Der vierte Angeklagte, Christopher R., hüllt sich seit Prozessbeginn in Schweigen. Der zentrale Anklagevorwurf gegen die zwischen 24 und 31 Jahre alte Angeklagten aus Gelsenkirchen, Hamburg und Magdeburg lautet auf versuchten Mord. Der heute 44-jährige Nivel war am 21. Juni 1998 nach dem WM-Spiel Deutschland gegen Jugoslawien im nordfranzösischen Lens von einer Gruppe deutscher Hooligans zusammengeschlagen worden. Der Gendarm wäre seinen schweren Verletzungen beinahe erlegen und wird voraussichtlich nie wieder richtig gesund.

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