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Geizen mit Toren und der Steuer

■ Beim Spiel gegen den FSV Mainz 05 steht der HSV-Stürmer und Steuersünder Anthony Yeboah im Mittelpunkt

Der Hamburger SV tritt heute um 19.30 Uhr in der dritten Runde des DFB-Pokals beim FSV Mainz 05 an. Ein Spieler der Hanseaten wird dabei besonders im Mittelpunkt stehen. Stürmer Anthony Yeboah geizte nicht nur in dieser Saison mit Toren – erst eines hat er erzielt –, sondern auch beim Bezahlen seiner Steuern. Darum hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen den Ghanaer erhoben.

Er soll in seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt durch ein dubioses Steuersparmodell insgesamt 2,3 Millionen am Finanzamt vorbei in sein Heimatland transferiert haben. Wegen einer Steuernachzahlung von 1,2 Millionen Mark im September 1997 beim Wechsel zum HSV an das Finanzamt Hanau waren Yeboah und der Verein bislang davon ausgegangen, dass der Fall erledigt ist. Darauf basiert auch die Zuversicht des HSV-Geschäftsführers Werner Hackmann auf einen glimpflichen Ausgang des Falles: „Vielleicht ist er ja nur das Opfer.“

Trainer Frank Pagelsdorf verfährt nach dem Motto „nichts hören, nichts sehen“ und spricht den Ghanaer gar nicht erst auf das Thema an. „Wir müssen dem im Prinzip irgendwie begegnen und lassen es hinter uns. Der Tony soll sich auf Fußball konzentrieren. Im Training lässt er sich nichts anmerken“, sagte der Coach gestern. Yeboah, selbst völlig überrascht, dass ihn die längst abgehakte Vergangenheit noch einmal eingeholt hat, gibt sich derzeit verschlossen.

Das gestrige Pokal-Spiel des FC St. Pauli gegen den SSV Ulm war bei Redaktionsschluss noch nicht zu Ende. else/lno

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