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Strom aus Gülle

■ Städte setzen sich für die Umwelt ein

Dormagen. Umweltschutz und Arbeitsplätze stehen im Mittelpunkt eines Projekts der Europäischen Union, an dem sich EU- weit zunächst fünf Städte und Gemeinden beteiligen. „Die Städte zeigen mit neuen Ideen, wie Bioabfälle in Strom und Wärme umgewandelt werden“, berichtete Projektleiter Peter Heck am Dienstag im rheinischen Dormagen. Bei dem Projekt sollen die Kommunen in den kommenden zwei Jahren beim Einsatz neuer Technik voneinander lernen, die Stadt Dormagen ist federführend. Daneben beteiligen sich auch Fürstenwalde (Brandenburg), die spanische Stadt Toro, die Gemeinde Redange in Luxemburg und die österreichische Gemeinde Tulln.

Die Ideen der Kommunen sind vielfältig: Ein Heizkraftwerk in Dormagen soll aus Holz Strom und Wärme erzeugen und damit ein Kinderheim versorgen. Das bisher einmalige Modell funktioniert mit einem Motor, der die entstehende Wärme über einen Generator in Strom umwandelt. Die Anlage kostet 1,5 Millionen Mark und vermindert nicht nur den Ausstoß von Kohlendioxid, sondern auch Öko-Steuer-Beträge. Im luxemburgischen Redange haben sich 25 Landwirte zusammengetan und ihr eigenes Kraftwerk gegründet. Aus Gülle und anderen Abfällen werden dort in einer Biogasanlage mit Heizkraftwerk Strom und Wärme erzeugt.

Die Einwohner im österreichischen Tulln sammeln etwa 50 Tonnen altes Fett im Jahr. Daraus entsteht in einer Anlage Biodiesel, der in städtischen Fahrzeugen eingesetzt werden soll. Ein Kilogramm flüssiges Fett bringt dabei einen Liter Diesel. Alle Projekte sind nach Ansicht der Partner auch eine Chance für mittelständische Firmen, die die Anlagen herstellen. An den Gesamtkosten von acht Millionen Mark beteiligt sich die EU mit knapp fünf Millionen. dpa

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