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Herberge Seegras

■ Meeresforscher wollen in Zukunft zum Schutz der Küsten zusammenarbeiten

Internationale Meeres- und Küstenforscher haben Alarm geschlagen und ein erdumspannendes Netz geschützter Meeresgebiete gefordert. „Weltweit sind die über Jahrtausende an allen flachen Meeresküsten verbreiteten Seegraswiesen heute stark im Rückgang begriffen“, sagte der Sylter Meeresforscher Professor Karsten Reise nach einer fünftägigen meeresbiologischen Fachkonferenz. In List auf Sylt waren rund 70 Teilnehmer aus 16 Ländern aller Kontinente zu einer Tagung zusammengekommen, die am Wochenende zu Ende ging.

Ursache für das Verschwinden der Seegraswiesen sei die Überdüngung der in die Meere ableitenden Binnengewässer. Das führe zum schnellen Wachstum von Kleinalgen und Überwucherungen. Diese aber „stellen einen für die Meere wichtigen strukturbildenden Lebensraum dar“, erklärte Reise. Seegras beherberge Schnecken und vor allem Jungfische. Das außerdem enthaltene Plankton wirke wie eine Großfilteranlage. Seegraswiesen hätten „küstenweite Bedeutung“. Generell seien Küsten „zunehmendem Veränderungsdruck“ des Menschen ausgesetzt „und die Fischerei zerstört weiterhin die von Meerestieren in Jahrhunderten aufgebauten Riffe“, beklagte der Sylter Wissenschaftler.

Die Meeresforscher wollen künftig „wegen der vielen Ähnlichkeiten der Sedimentküsten“ noch stärker zusammenarbeiten. Reise: „Dringend notwendig ist ein weltweites Netz an geschützten Meeresgebieten, über alle Küsten hinweg gespannt“. Solche Schutzgebiete gingen weit über Nationalparks hinaus, – sie bedeuteten Unberührbarkeit. In Neuseeland gebe es diese seit 1976 „und wir haben festgestellt, dass es sich lohnt“. lno

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