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Schweizer Rechte extrem

■ Der Chef der SVP, Christoph Blocher, lobt das Buch eines Holocaust-Leugners

Bern (dpa) – Ein Brief, der offenbar Sympathien für einen Holocaust-Leugner bezeugt, bringt die rechtsnationale Schweizerische Volkspartei (SVP) knapp eine Woche vor den Parlamentswahlen in Bedrängnis.

In einem an die Medien gelangten Schreiben vom März 1997 bedankt sich der Züricher SVP-Vorsitzende und Parlamentsabgeordnete Christoph Blocher bei einem Kollegen für ein Buch des Holocaust-Leugners Jürgen Graf. Er freue sich „ganz besonders“ über die Schrift „Vom Untergang der Schweizerischen Freiheit“. „Wie Recht er doch hat“, schwärmt Blocher. Autor Graf wurde im Juli 1998 wegen rassistischer Äußerungen und der Leugnung des Massenmordes an den europäischen Juden zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt.

Die Partei distanzierte sich gestern pflichtschuldig „von jeglicher Form von Rechtsextremismus“. Und Blocher selbst sagte, der veröffentlichte Brief sei die Antwort an einen Bürger, der sich über die Bedrohung der Schweiz Sorgen gemacht habe. „Keinesfalls“ wollte er jedoch „damit zum Ausdruck bringen, dass er Grafs Buch unterstütze“, rechtfertigte sich Blocher: „Nicht zuletzt habe ich das Buch nie gelesen.“

In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten Sozial- und Christdemokraten (SP und CVP) gestern den Brief. „Mit diesem Lob verlässt die Blocher-SVP das gemeinsame Fundament des Staates und schadet dem Ansehen der Schweiz in der Welt.“ Blochers moralische Glaubwürdigkeit sei am Ende.

Die rechte SVP hat in den vergangenen Monaten kräftig an Stimmen zugelegt und könnte im Parlament erstmals stärkste bürgerliche Partei werden. Nach den jüngsten Umfragen kommt die SVP bei den Wahlen am Sonntag auf rund 20 Prozent der Stimmen, hinter den Sozialdemokraten (23 Prozent), aber vor den Freisinnigen Demokraten (19 Prozent) und den Christdemokraten (15 Prozent).

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