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taz-Abo-Aktion

■ Überall nur noch Kronen

Schon Tage bevor an diesem Sonnabend die taz womöglich als Adels-taz auf den Markt kommt, biegen sich andere Blätter unter der Last adliger Verstrickungen. Und zwar im Bösen wie im Guten. Während die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Seite Drei gestern noch einmal den Fall des kuwaitischen Prinzen Turki Bin Abdelaziz und seines ehemaligen philippinischen Dienstmächens aufrollte, wurde der Berliner Tagesspiegel von nordischen Königspaaren beherrscht. Schließlich wohnen nicht alle Tage sechs gekrönte Häupter auf einmal im Adlon. Auch unsere Berliner Lokalredaktion erfand aus diesem Anlass eine neue Rubrik: „Adel an Lachsrosen“. Bestens präpariert nähern wir uns also dem Sonnabend. Bis gestern Mittag waren es erst 185 Neuabos. Prinz Frederic reibt sich, hieß es, schon genüsslich die beringten Hände.

Für unsere Leser scheint derweil ausgemacht zu sein, dass die laufende Abo-Aktion von höherer Seite gelenkt wird. Monika Winter-Aretz aus Berlin findet die gesamte Aktion „gar nicht lustig. Mir fehlt der Humor dazu.“ Sie fragt: „Welcher Teufel reitet die Marketingabteilung?“ Georg Afanasjew denkt ähnlich, nur die Wertung ist anders: „Der Plan“, schreibt er, „ist teuflisch gut. Geradezu heimtückisch raffiniert die Überlegung, dass eure monarchistische Ausgabe wesentlich mehr Furore machen wird als der Gewinn von schäbigen 300 Abonnenten, und der Werbewert dieser leider einmaligen Ausgabe liegt um ein Vielfaches höher. Ich weiß nicht, was ich euch und mir mehr wünschen soll: 300 Abos oder eine royalistische Ausgabe.“ Unsere NeuabonnentInnen schäbig? Unerhört! Immerhin ist eine Lady/ein Lord of Camster darunter! rkr

Ihre Meinung bitte weiter unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin; Fax: (0 30) 2 51 30 87; E-Mail: drohung taz.de

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