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■ Die erste Rede des Auto-Kanzlers zur Umwelt

Ausgerechnet die Fledermäuse. Bevor Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gestern in Bonn bei seiner Eröffnungsrede für die fünfte Internationale Weltklimakonferenz ein Wort über das Klima verlor, lobpreiste er, was es alles für schöne Umweltorganisationen in der ehemaligen Hauptstadt Bonn gebe. Doch unentschuldbarerweise vergaß er das Internationale Fledermaus-Sekretariat der EU! Was danach kam, bei dieser mit Spannung erwarteten ersten Rede des Automanns Schröder zur Umwelt, waren Allgemeinplätze: Klimaveränderungen sind eine weltweite Bedrohung, die Vereinbarungen von Kioto ein Durchbruch, die Erfolge der deutschen Umweltpolitik vorbildlich. Einen kleinen Seitenhieb hatte er für die Amerikaner versteckt: Glaubwürdig sei nur, wer diese Anstrengungen zu Hause umsetze. Die USA aber wollen sich durch den Erwerb von „Verschmutzungsrechten“ aus Entwicklungsländern freikaufen. Die Bundesregierung werde außerdem, so Schröder, eine nationale Strategie für eine Minderung der Treibhausgase vorlegen. Der Appell Schröders, das Kioto-Protokoll solle noch bis 2002 verabschiedet werden, sei ein Fortschritt, urteilte Greenpeace, vermisste aber konkrete Angaben, wann Deutschland das Protokoll endlich ratifizieren will. Foto: Reuters

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