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Von der Außenwelt abgeschnitten

■ Anrufen zwecklos: Das Spiel des Hamburger SV gegen Borussia Dortmund ist ausverkauft

Spitzenspiel. Zweiter gegen Erster. Riesenstimmung. Fußballfest. Feierlaune. Kracherbegegnung. Topspiel der Woche. Premiere-Liveübertragung. Halbzeithöhepunkte. Fantastisches Stadion. Seit Wochen ausverkauft. „Hätten 80.000 Karten absetzen können.“ Duell der letzten beiden deutschen Sieger im Europokal der Landesmeister (später: Champions League). Traditionsvereine. Schlagerspiel. Superlative.

Damit ist alles wichtige über das Spiel des Hamburger Sportvereins gegen Borussia Dortmund abgehandelt. Mehr gab es gestern vom HSV sowieso nicht zu sagen: Ein Bagger hatte in der Nähe des Volksparkstadions ein Glasfaserkabel durchtrennt und legte die Telefonanlage in der Geschäftsstelle der Hanseaten lahm. „Wir sind von der Außenwelt komplett abgeschnitten“, stöhnte Team-Manager Bernd Wehmeyer. Was den genervten Damen und Herren auch recht gewesen sein mag, blieben sie so auch vor Anrufern verschont, die noch Eintrittskarten haben wollten. Die Mühe kann man sich sparen: Das neue Stadion im Volkspark ist bereits komplett ausverkauft.

Immerhin hat der HSV die Chance, morgen ab 17.15 Uhr wieder auf Platz eins der Bundesliga zu stehen, vorausgesetzt, die Rothosen gewinnen gegen die Borussen. Beim Unternehmen Gipfelsturm fehlen allerdings weiterhin einige Stammkräfte. Niko Kovac ist immer noch wegen seiner roten Karte gesperrt, Bernd Hollerbach, Harald Spörl und Vahid Hashemian sind verletzt. Nicht mit von der Partie ist auch der Neuzugang der Hamburger. Nach Hashemian und Mehdi Mahdavikia wurde unter der Woche mit Rasol Khatibi der dritte Iraner verpflichtet. Er kommt wie Hashemian vom Pas Club Teheran.

Für Frank Pagelsdorf ist die Partie gegen Dortmund auch ohne die Konstellation Erster gegen Zweiter ein besonderes Spiel. Der HSV-Coach spielte selbst von 1984 bis 1989 fast fünf Jahre in gelb-schwarz. Der Kontakt ins Ruhrgebiet riss nie ab, schließlich verbindet ihn mit Dortmunds Präsident Gerd Niebaum eine Freundschaft. Und noch im Mai diesen Jahres liebäugelte der 41-Jährige mit einem Wechsel in den Pott.

Aber lieber wieder zurück zum Wesentlichen: Torreigen. Fahnenschwingen. Millionentruppe. Elfmeterschütze. Heintje. 1b-Nationaltorhüter Jens Lehmann. Spannungsgeladene Atmosphäre. Spitzenreiter. Eberhard Spohd

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