: Schwund bei kranken Kassen
■ Berliner AOK und BKK vor dem Offenbarungseid
Den Berliner Krankenkassen laufen die Mitglieder weg. Besonders betroffen ist die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK). Nach neuen, von der Berliner Zeitung veröffentlichten Zahlen, haben der Kasse (Beitragssatz 14,9 Prozent) zwischen Juni 1998 und Juni 1999 mehr als 45.000 Mitglieder den Rücken gekehrt. Sie hat jetzt noch rund 755.000 Mitglieder.
Auch der Betriebskrankenkasse (BKK) Berlin (Beitragssatz 15,3 Prozent) sind im selben Zeitraum mehr als 9.300 Mitglieder abhanden gekommen (137.350 Mitglieder). Die AOK und BKK stünden vor dem „Offenbarungseid“, erklärte dazu Bernd Köppl von den Berliner Bündnisgrünen. Obwohl beide Kassen in den vergangenen Jahren Finanzhilfen von ihren Spitzenorganisationen erhalten haben, sei ein „Überschuldungsgrad“ erreicht, den Berlin nicht mehr alleine bewältigen könne.
Zulauf haben allein die kostengünstigen Betriebskrankenkassen erhalten. So stieg die Mitgliederzahl der billigen BKK Verkehrsbauunion (Beitragssatz 11,9 Prozent) von nur 5.200 (1997) auf mittlerweile mehr als 71.000 an.
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