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Containerschiff als Litfasssäule

Die Liebe zu seinem Fußballverein hat den Bremer Schifffahrtskaufmann Niels Stolberg auf eine ungewöhnliche Idee gebracht: Der Inhaber der Bremer Reederei „Beluga Shipping GmbH“ ließ auf einer Hamburger Werft das Containerschiff MS „Werder Bremen“ bauen. „Ich bin leidenschaftlicher Werder-Fan und begeistert von der Stadt Bremen. Warum nicht einfach ein Schiff bauen lassen, das Werbung für beides macht?“ Nach neun Monaten Bauzeit wurde das Schiff am Samstag von der Frau des früheren Werder-Managers Willi Lemke, Heide Lemke, getauft.

Vor rund eineinhalb Jahren erzählte Stolberg dem damaligen Werder-Manager und jetzigem Bremer Bildungssenator Lemke (SPD) von seiner Idee. Damit hatte er gleich einen Werbepartner für sein 28-Millionen-Mark-Projekt an Bord geholt. Werder mietete den Bug des Schiffes als Werbefläche. Die schwimmenden Plakatwände bot Stolberg auch dem Bremer Musical „Jekyll & Hyde“, der Stadtwerbung Bremen und dem Ölkonzern Mobil an. Für ein Jahr schippert die „Werder Bremen“ nun mit der Kombination Sport, Kultur und Kommerz durch die Nordmeere.

„Es gibt schon Anfragen neuer Interessenten“, freut sich der 38-Jährige über den Erfolg seiner Geschäftsidee. Und in einem Punkt ist sich Stolberg schon jetzt sicher: An den Küsten und auch auf See kommt in Zukunft keiner an Bremen vorbei. Die Werbebanner an den Schiffsseiten sind mit einer Breite von 40 Metern und einer Höhe von mehr als zehn Metern weithin sichtbar.

Damit die Banner der rauen See zwischen Hamburg und St. Petersburg standhalten, sind sie aus extrem wetterbeständigen Kunststoff gefertigt, der im Versuchslabor Wind- und Wassertests bestanden hat. In einer Sporthalle im Ruhrgebiet haben 20 Maler in drei Tagen die riesigen Flächen nach genauen Vorgaben bemalt. dpa

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