: Ende einer „Bild“-Karriere
■ Stellvertretender Chefredakteur zieht die Konsequenzen aus seiner IM-Tätigkeit
Hamburg / Essen (taz) – Klaus-Dieter Kimmel, stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung Bild, nimmt seinen Hut. Kimmel zog damit die Konsequenzen aus seiner langjährigen Stasi-Tätigkeit. Wie der Springer-Verlag gestern bestätigte, war Kimmel von Oktober 1974 bis April 1977 für das MfS unter dem Decknamen „IM Fuchs“ tätig. Er habe sich dem Druck der Stasi gebeugt, um im Ausland als Sportreporter arbeiten zu können. Allerdings sei Kimmel so unzuverlässig gewesen, dass die Zusammenarbeit von Seiten des MfS abgebrochen worden sei. Im November 1988 verpflichtete sich Kimmel jedoch noch einmal als IM, diesmal unter dem Decknamen „Martin Meinel“. Wieder sei ihm mit Reiseverboten gedroht worden. Der stellvertretende Bild-Chef hat den Verlag gebeten, seinen Vertrag „mit sofortiger Wirkung“ zu beenden. Ebenfalls mit sofortiger Wirkung endet auch der Vertrag des Bild-Reporters Manfred Höhnel. Der Sportjournalist arbeitete seit 1969 als „IM Harro“ für das MfS. Höhnel war zuletzt Sportreporter in der Bild-Redaktion Berlin-Brandenburg. Andreas Wyputta
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