: Werder Bremen hofft auf das „große Geld“
■ Olympique Lyon ist ein starker Gegner, der in der dritten Runde des Uefa-Pokals wartet
Stavanger/Bremen. „Auf ins Weltmeister-Land nach Frankreich“, kommentierte Trainer Thomas Schaaf von Werder Bremen das Los Olympique Lyon in der dritten Runde des Uefa-Cup-Wettbewerbs. Ein Wunschgegner ist der Tabellenzweite der französischen Liga nicht. Mittelfeldspieler Andreas Herzog gab zu bedenken: „Der Verein hat vor Saisonbeginn für 50 Millionen Mark neue Spieler gekauft. Die Mannschaft muss stark sein.“ Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Fischer war nach der Auslosung am Freitag in Genf zufrieden: „Das werden attraktive Spiele. Ich bin überzeugt, dass unser Weserstadion ausverkauft sein wird.“ Sportdirektor Klaus Allofs meinte: „Olympique wird uns alles abverlangen. Wir müssen schon Bestform haben, wenn wir diese Hürde nehmen wollen.“ Die Begegnungen werden voraussichtlich am 23. November und 9. Dezember in Lyon und Bremen stattfinden.
Der deutsche Pokalsieger hatte mit einem 2:2 (Hinspiel 0:0) gegen Viking Stavanger am Donnerstag den Verbleib im internationalen Geschäft gesichert. Andree Wiedener (42.) und Andreas Herzog (63.) mit einem zwei Mal abgefälschten Schuss verhinderten eine durchaus mögliche Blamage in Norwegen. Glanzlos wie das Spiel war auch die Rückkehr der Werder-Mannschaft. Still und in sich gekehrt saßen die Profis auf ihren Plätzen in der Chartermaschine. Gefeiert wurde das Weiterkommen nicht. Clubchef Jürgen L. Born ergriff diesmal nicht das Bord-Mikrofon für eine Laudatio.
Eine Stunde nach Mitternacht war das Bundesligateam über den Umweg Hannover wieder in Bremen gelandet. „Wir haben uns verdammt schwer getan. Der Gegner hat uns einiges abverlangt“, meinte Cheftrainer Thomas Schaaf und fügte hinzu: „Dieses war wieder so ein Spiel, das man schnell vergessen sollte.“
Abwehrspieler Frank Baumann drückte auf dem Rückflug das aus, was alle in der Werder-Equipe dachten: „Für den Verein war dies ein ganz wichtiger Erfolg.“ Die Bremer hoffen jetzt in der dritten Runde auf das „große Geld“ gegen Olympique Lyon. Baumann stellte das Weiterkommen über die Berufung von Teamchef Erich Ribbeck in die A-Nationalmannschaft: „Die Einladung ehrt mich, doch der SV Werder stand für mich im Vordergrund.“ Für die Bremer Profis hat sich das Verbleiben im Uefa-Cup-Wettbewerb gelohnt: Sie kassierten eine Prämie von 20.000 Mark.
Hans-Joachim Zwingmann,
dpa
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