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Erich Ribbeck

... ist der siebte Cheftrainer in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Er war nach dem Rücktritt von Berti Vogts im September 1998 auch „siebte Wahl“ (Ribbeck).

Morgen schließt er mit einem Testspiel in Norwegen ein Jahr ab, das dem deutschen Verbandsfußball peinliche Niederlagen wie selten zuvor gebracht hat – aber auch stabile TV-Quoten und die Teilnahme an der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden. Das ist ökonomisch für den Verband und die angeschlossenen Medienunternehmen sehr wichtig – und zumindest aus Unterhaltungsgründen für halb Deutschland.

Ob Ribbecks Fußball bei der EM etwas zu gewinnen hat, wird je nach Ausgang der kommenden Testspiele diskutiert werden. Derzeit gilt offiziell die Parole: „Warum nicht?“ (Bild).

Wie Vorgänger Vogts lässt Ribbeck einen relativ schematischen Positionsfußball spielen – neuerdings mit drei Stürmern. Innerhalb der Fußballbranche grübeln wenige über die Frage, ob Ribbeck fachlich auf der Höhe des europäischen Spitzenfußballs sei. Der erstklassige Verkäufer eines zweitklassigen Teams hat im Fernsehzeitalter den Unterhaltungsfaktor eben in die Zeit nach dem Spiel verlegt – und redet umso schöner, je unschöner sein Fußball gerät. Je nach Standpunkt kann das zynisch gemeint sein – oder hochachtungsvoll.

Erich Ribbeck wurde geboren am 13. Juni 1937 in Wuppertal, verheiratet ist er mit Ulla Ribbeck, zwei Kinder. Seine Frau nennt ihn „E“, die Branche nennt ihn „der Erich“, nur ganz Hartnäckige sagen noch „Sir Erich“. Seit 1968 war er Cheftrainer in Frankfurt, Kaiserslautern, Dortmund, Leverkusen (1985 – 1988 und 1995/96) und bei Bayern München (1992/93). 1978 – 1984 war er Assistenztrainer beim DFB.

Erfolg: Uefa-Pokalsieger mit Bayer Leverkusen (1988). Ribbecks DFB-Bilanz: sieben Siege, drei Remis, fünf Niederlagen. Schönste Siege: 6:1 gegen Moldawien. Bitterste Niederlagen: 0:3 gegen USA, 0:2 gegen USA, 0:4 gegen Brasilien, 0:1 gegen Schottland. pu

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