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20 grüne Jahre

23.10.1977: In Hildesheim erringt die „Grüne Liste Umweltschutz“ einen Sitz im Kreistag. Der „Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz“ (BBU) droht der SPD mit der Gründung einer „vierten Partei“.

10.1.1978: SPD-Bundesgeschäftsführer Egon Bahr bezeichnet das Antreten grüner Listen als „Gefahr für die Demokratie“.

5.3.1978: In Steinburg bei Brokdorf erringt die „Grüne Liste“ 6,6 Prozent.

4.6.1978: „Bunte Liste Hamburg“ erringt 3,5 Prozent und verdrängt die FDP.

19.12.1978: 29 Mitglieder der SPD in Bremen erklären ihren Parteiaustritt und kündigen die Gründung einer „Grünen Liste“ an. Vorangegangen waren Diskussionen bei der „Bürgeraktion Küste“ und beim „Arbeitskreis gegen radioaktive Verseuchung“. Treibende Kraft unter den Ausgetretenen ist Olaf Dinné. Zu der Gruppe gehörte auch Christine Bernbacher. „Es fiel uns nicht leicht, aus der SPD auszutreten“, sagt sie heute.

15.3.1979: Gründung der „Bremer Grünen Liste“ (BGL).

10.6.1979: Europawahl. In Bremen erhält die „Sonstige Politische Vereinigung Die Grünen“ 4,7 Prozent.

30.9.1979: Alternative Listen erhalten bei Kommunalwahlen in Marl 8,9 Prozent, in Münster 6,1 Prozent. In Bremen konkurrieren sich die „Alternative Liste“ und die „Bremer Grüne Liste“. Kurz vor der Bürgerschaftswahl rufen Rudi Dutschke und andere in der Aktion „Links für Grün“ zur Wahl der BGL auf.

7.10.1979 : Bei den Bürgerschaftswahlen erringt die BGL 5,14 Prozent und vier Sitze (Olaf Dinné, Delphine Brox, Peter Willers, Axel Adamietz), erstmals sitzen Grüne in einem Landesparlament. Die „linke“ AL ist mit 1,5 Prozent abgeschlagen.

3.11.1979: In Offenbach wird die Gründung der Bundespartei „Die Grünen“ geplant. Die Bremer Grünen, allen voran Olaf Dinné, sind gegen eine Parteigründung.

11.11.1979: Ein Bremer Landesverband der Bundespartei wird gegründet, der allerdings nur als „Außenseite“ der BGL gedacht ist.

13.1.1980: Gründung der Partei „Die Grünen“.

August 1980: ImLandesverband Bremen kommt es zum Bruch: Die Mehrheit ist für die Beteiligung an der Bundestagswahl, die BGL-Abgeordneten sind dagegen.

5.10.1980: Verheerendes Ergebnis bei den Bundestagswahlen: 1,5 Prozent! Erster Abgeordneter des Landesverbandes war Peter Willers, der nach einem Zerwürfnis mit Olaf Dinné aus der Bremer Grünen Liste ausschied und sich nach einer Übergangszeit dem Landesverband anschloss. Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Dinné wurde Ralf Fücks.

25.9.1983: Bei den Bürgerschaftswahlen treten neben der BGL die Grünen–Landesverband an und die „Betrieblich-Alternative Liste“ (BAL). Gewinner ist die Partei „Die Grünen“ mit knappen 5,43 Prozent.

13.9.1987: Die Partei „Die Grünen“ hat sich durchgesetzt und kandidiert bei den Bürgerschaftswahlen allein. Erfolg: 10,22 Prozent. Die SPD kann ihre absolute Mehrheit ein letztes Mal verteidigen. K.W.

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