: Wähler wissen: Ist doch egal, wer uns regiert
■ Das ZDF-Politbarometer zeigt gewisse Sehnsucht nach Kohls guter alter Zeit an
Mainz/Berlin (dpa/taz-light) Ein Jahr nach dem Amtsantritt Gerhard Schröders wird seine Arbeit als Bundeskanzler im Vergleich zu seinem Vorgänger eher negativ bewertet. Schröder mache seine Arbeit besser als Kohl, sagten 14 Prozent. Er mache seine Arbeit schlechter als Kohl, meinten danach 39 Prozent. Es mache keinen Unterschied, sagten immerhin 42 Prozent. Kaum ist die rot-grüne Regierung ein kurzes, ruhiges Jährchen im Amt, da sehnt sich die Mehrheit der Bevölkerung schon wieder nach der guten alten Zeit zurück.
Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) läuft in Umfragen seinem Nachfolger Gerhard Schröder (SPD) den Rang ab. Nach dem neuesten ZDF-Politbarometer rangiert Kohl nicht nur in der Liste der zehn wichtigsten Politiker auf Rang drei und damit fünf Plätze vor Schröder, sondern auch seine Arbeit wird im Nachhinein besser beurteilt als die des amtierenden Kanzlers. Und die Union insgesamt schwebt in der politischen Stimmung in Deutschland weiterhin auf einer Welle der Sympathie: Der CDU/CSU-Wert liegt laut Forschungsgruppe Wahlen bei 55 Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären, käme die Union wie im Vormonat auf die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Der Grund dafür ist, dass die FDP bei vier Prozent verharrt und nicht über die Fünfprozenthürde kommen würde.
Die für die November-Umfrage ermittelten Werte bei der „Sonntagsfrage“: CDU/CSU 48 Prozent (plus eins im Vergleich zum Vormonat), SPD unverändert 33 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen fünf Prozent (minus eins) und PDS unverändert sechs Prozent.
An der Spitze der Politikerliste liegt mit unverändert 2.1 von allen Befragten Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU). Auf Platz zwei rangiert Außenminister Joschka Fischer (Grüne) mit 1.6 (Vormonat 1.8). Helmut Kohl folgt mit 1.5 (1.2) vor CDU-Chef Wolfgang Schäuble mit 1.1 (1.3).
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen