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■ Joschka Fischer läuft zu sich selbst

Herzlichen Glückwunsch, Herr Fischer! Sie haben das gefunden, was viele von uns noch suchen: sich selbst. Dass es ein langer Weg – vielmehr Lauf – war, können wir uns vorstellen. Tappten Sie doch mit Ihrem Buch 1991, „Die Linke nach dem Sozialismus“, noch ziemlich im Dunkeln. „Quo vadis, deutsche Linke?“, fragten wir uns damals nach der Lektüre. Heute präsentieren Sie uns in „Schlank und fit – der lange Lauf zu mir selbst“ die Antwort. Da schreiben Sie von Raubbau – ein urgrünes Wort. Der Raubbau am Regenwald z. B. und, wahrlich auch „ein schlimmer Raubbau“, den Sie „über fast zwei Jahrzehnte“ mit Ihrem „Körper und sich selbst“ betrieben haben. Pfui! Das, kommt, wie Sie richtig erkennen, „vom Extremismus“. Links außen ist halt fast dasselbe wie fresssüchtig.

Gerührt hat uns dafür, dass Sie „mittags ein opulentes Mahl mit schlechtem Gewissen“ zu sich nehmen, „manchmal noch eine Currywurst dazwischen“. Warum ein schlechtes Gewissen – sind die pc-Zeiten des Müsli-Mümmelns nicht vorbei? Natürlich wären manche im Süden froh, wenn sie Currywurst hätten oder wenigstens die Sojabohnen, mit denen wir unsere Schweine zu Currywürsten mästen ... – aber die Realität ist nun mal schwer verdaulich. Lobenswert, dass Sie sich mit dem Thema Panzer beschäftigen – seien es Panzer in der Türkei oder „Panzer in Gestalt eines sich wölbendes Bauches“. Was wird es denn, Herr Fischer? Ein Junge – ein kleiner Leo vielleicht?

Eine letzte Frage: Wo laufen Sie als Nächstes hin? An sich selbst vorbei oder gleich zur SPD? Katharina Koufen

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