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Gläserne Pförtnerloge

■ UKE-Pförtnern droht fristlose Kündigung. Telefone illegal abgehört?

Den sieben unter Korruptionsverdacht stehenden Pförtnern der Hauptpforte des Unikrankenhauses Eppendorf (UKE) soll der kurze Prozess gemacht werden. Entgegen der Beteuerung von UKE-Sprecherin Marion Schafft vom Ende voriger Woche, dass es erst zu Personalmaßnahmen kommen werde, wenn das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) seine Untersuchung abgeschlossen habe, sind die Männer für heute zur Anhörung zwecks fristloser Kündigung in die Personalabteilung geladen worden. Sie sollen einen „kleinen Kreis“ von Taxifahrern bei lukrativen Fahrten begünstigt und dafür fünf oder zehn Mark erhalten haben (taz berichtete).

Vor dem DIE haben einige Beschuldigte zwar die Entgegennahme von Zahlungen eingeräumt, doch mit Bestechung habe dies nichts zu tun gehabt. So sei es durchaus üblich gewesen, dass bestimmte Fahrer über Hamdy gerufen wurden, wenn „Orts- oder Klinikkenntnisse“ erforderlich gewesen oder spezielle Ansprüche wie großes Auto oder Nichtraucherwagen gestellt worden seien. Zudem hätten Privatpatienten und Mitglieder des Klinikdirektoriums bestimmte Fahrer verlangt. Diese hätten sich dafür gelegentlich mit einem Heiermann oder einem Pfund Kaffee erkenntlich gezeigt. Nach Beschwerden einiger Fahrer des gegenüberliegenden Taxistandes 1996 wurde per Dienstanweisung verfügt, dass für Patientenfahrten grundsätzlich der nächstgelegene Stand Martinistraße zu informieren sei.

Dass die Pförtner dagegen verstossen haben, sollen Gesprächsprotokolle belegen, die dem DIE vorliegen. Eine fragwürdige Abhöraktion: Da die Staatsanwaltschaft bestreitet, eine Telefonüberwachung beantragt zu haben, kommt nur das Landesamt für Informationstechnik (LFI) infrage, das für Betrieb und Wartung aller Telefonanlagen der Hamburger Behörden zuständig ist. Doch Verhaltenskontrollen per Telefonüberwachung sind verboten, beim Verdacht einer Straftat hätte der Personalrat davon informiert werden müssen. „Nein, wir wissen davon nichts“, sagt Vize-Personalrat Dirk Salomon. Zum konkreten Fall wollte er sich nicht äußern. kva

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