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Quelle Polo“ abgeschöpft

■ Gauck: Keine Hinweise, dass der SPD-Politiker Dammeyer für Stasi gearbeitet hat

Düsseldorf/Berlin (dpa) – Die Berliner Gauck-Behörde hat nach eigenen Angaben keine Hinweise dafür, dass der SPD-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Manfred Dammeyer, für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet hat. Es sei „völlig unmöglich, aus den vorliegenden Unterlagen Schlüsse in dieser Richtung zu ziehen“, erklärte der Sprecher der Behörde, Johann Legner. In einer Unterlage der Stasi sei Dammeyer zwar als „Quelle“ aufgeführt. Dies bedeute jedoch keinesfalls automatisch eine Mitarbeit.

Dammeyer selbst wies Berichte über angebliche Stasi-Kontakte als „systematische politische Verleumdung“ zurück. Ein Mitarbeiter der Gauck-Behörde, der Historiker Hubertus Knabe, hatte am Wochenende bei einer CDU-Veranstaltung in Mülheim an der Ruhr berichtet, Dammeyer sei unter dem Tarnnamen „Polo“ von der Stasi als Quelle geführt worden. Der SPD-Politiker warf Knabe vor, ihm seine Beweise vorzuenthalten. Dass der Gauck-Mitarbeiter seine Vorwürfe auf einer CDU-Veranstaltung öffentlich gemacht habe, sei „infam“.

Die Welt hatte berichtet, Knabe habe bei seinem Mülheimer Vortrag mit Dokumenten belegt, dass Dammeyer und der frühere SPD-Fraktionschef Friedhelm Farthmann bis zur Wende „lange und intensive Kontakte“ zur Stasi gehabt hätten. Dammeyer bestreitet ebenso wie sein Vorgänger Farthmann die Vorwürfe. Knabe hatte auch von privaten Jagdausflügen Farthmanns in die DDR berichtet. Dazu Farthmann: „Ich habe nie erkennen können, dass da irgendetwas hinter steckt.“

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