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■ Rache für Rover

Rache für Rover! Rache für die beiden Weltkriege! Und Rache für die Schmach beim Elfmeterschießen im Fußball! Es macht wieder Spaß, Engländer zu sein – Vodafone sei Dank. Das feindliche Übernahmeangebot an die Mannesmann-Aktionäre habe die Deutschen entsetzt. Und das freut die britischen Medien. Es sei doch mal eine erfrischende Abwechslung, dass die Deutschen nervöse Zuckungen bekommen, hämt der Observer. Die Aussicht, dass Mannesmann die regionale Zweigstelle einer Londoner Firma wird, habe in Deutschland eine „Welle nationalistischer Ausbrüche“ ausgelöst, feixt der Guardian.

 Nun war es gerade Mannesmanns Übernahme der britischen Firma Orange, die Vodafones Interesse weckte. Wenn Orange aber erst mal Mannesmann gehört, meinen Wirtschaftsexperten, dann sitzen 70 Prozent der Mannesmann-Aktionäre außerhalb Deutschlands – und denen kann es doch wurscht sein, ob ein Angriff auf Mannesmann auch ein Angriff auf Deutschland sei.

 Aber die Deutschen sind drauf und dran, mit den Franzosen gemeinsame Sache zu machen: Mannesmanns Telekom-Bereich will mit Vivendi fusionieren, um in eine Preisregion hinaufzuklettern, die für Vodafone unerreichbar ist. Typisch: Die „Krauts“ und die „Frogs“ schließen sich gegen John Bull zusammen.

 Doch wie bei den wahnsinnigen Kühen, Tony Blair wird es auch diesmal richten. Franzosen und Deutschen lässt er per Europäischem Gerichtsbeschluss britisches Roastbeef servieren, und dem Vodafone-Chef Chris Gent hat Blair (bei einem Croissant-Frühstück!) seine Unterstützung zugesagt. 116.000 Mannesmann-Angestellten können froh sein: Wenn sie nicht entlassen werden, bekommen sie ihren Lohn demnächst in harten Pfund Sterling statt in weichem Euro. Ralf Sotscheck

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