:
■ Was fehlt: Franz Josef Wagner (56)
Franz. Josef. Wagner (56). Der „Popstar unter den deutschen Chefredakteuren“ (taz). Der Meister der verknappenden Sprache. Espresso. Gauloise. Espresso. Gauloise. Speisekarte in der Kanzlerkneipe „Borchardt“. Bingo.
Keiner kennt das alles so gut wie der Chefredakteur des Berliner Boulevardblattes B.Z. Keiner wäre besser, hilflosen taz-RedakteurInnen zu helfen, ihre verlorene Wette einzulösen („300 Abos – oder wir werden richtig billig“). Daher grenzenloser Jubel, als Wagner zusagt. Ja. Er will die Samstags-taz dichten. Doch am Donnerstagabend (20:59:36 Uhr) der Schock. Absage. Wagner kann doch nicht. Obwohl er vom Springer-Hochhaus zum Dutschke-Haus bloß über die Kochstraße gehen muss. Ein Klacks. Für einen Mann wie ihn.
Wagners Problem: Die symbolische Boulevard-taz appelliert an die „niederen Instinkte“. Dafür steht ein Wagner nicht zur Verfügung. Für Titten sowieso nicht. Außerdem ist er nicht richtig billig. Er dichtet: „Schäuble brach zusammen. Hier liegt er auf der Trage am Tropf“.
Gestern anonymer Anruf in der taz. Aus der B.Z. Angeblich. „300 Abos – wenn ihr Wagner ganz nehmt.“ Ein verlockendes Angebot. Gemein. Und billig. Aber nicht billig genug. Da macht die taz nicht mit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen