: Learys Braindead
Timothy Leary gibt den Löffel ab. Der 74jährige Drogenpapst und -dealer ist unheilbar an Prostatakrebs erkrankt. Das stört den einstigen Offiziersanwärter wenig. „120 Millionen Gehirnzellen werden mit einem Schlag aufhören, zu arbeiten“, überschätzt Leary sein Ableben, das er – benebelt wie immer – mit möglichst vielen Zuschauern zelebrieren will.
Ganz scheint ihm die Gegenwart des Sensenmannes aber doch nicht zu behagen. Leary hat sich vorsorglich mit den Erkennungsarmbändern gleich zweier Unternehmen der Tieftemperaturtechnik geschmückt, die sein Gehirn nach seinem Ableben einfrieren und später wieder auftauen sollen. In 30 Jahren, so hofft Leary, könnte er einen Unfallkörper mit seiner hirnmäßigen Anwesenheit belästigen: „Ich wäre gerne in einem schwarzen Zwei-Meter-Athleten und würde Millionen verdienen“.M.Riepe/Foto: Helen Chadwick
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
