: Reines Gewissen
■ Pestizid-Aktions-Netzwerk zeichnet Tagungshaus am Schüberg aus
Als erste Institution ist das evangelische „Haus am Schüberg“ in Ammersbek vom Pestizid-Ak-tions-Netzwerk (PAN) für die Verwendung umwelt- und sozialverträglicher Baumwoll-Textilien ausgezeichnet worden. Wie Schüberg-Geschäftsführer Heiner Witte sagte, hat die Bildungseinrichtung ihre verschlissene Bettwäsche komplett durch korrekte Wäsche ersetzt, insgesamt knapp eine halbe Tonne. Was für das Tagungshaus eine Frage praktischen Handelns darstellt, ist für die Umwelt- und Entwicklungsorganisation mit Sitz im Nernstweg der erste gelungene Fall einer Umstellungsinitiative, der sich viele andere Einrichtungen anschließen sollen.
PAN international wurde 1982 in Malaysia gegründet, um die Bauern in den Entwicklungsländern vor Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel zu bewahren. Obwohl in der Dritten Welt nur ein Viertel der weltweit hergestellten Pestizide eingesetzt werden, geschehen dort 50 Prozent aller Vergiftungen. Nach Schätzungen von PAN sterben daran jährlich 20.000 bis 40.000 Menschen.
Die Umstellungsinitiative geht davon aus, dass die Bauern nur dann auf Agrargifte verzichten könnten, wenn ökologisch angebaute Baumwolle nachgefragt wird. Neben dem Anbau der Baumwolle achtet PAN auf die Verarbeitung der Baumwolle, etwa darauf, dass die Textilien umweltverträglich gebleicht werden, dass keine Hungerlöhne gezahlt und keine Kinder ausgebeutet werden. Die Gäste des Hauses am Schüberg schlafen ruhigen Gewissens in Wäsche, deren Baumwolle bei geringem Wasserverbrauch, kontrolliert biologisch, in einem israelischen Kibbuz angebaut wurde. knö
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