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■ Eine Medaille für Zivilcourage

Morgen wird der Teheraner Schriftstellerin Simin Behbahani gemeinsam mit ihrer in Deutschland lebenden iranischen Kollegin Monireh Baradaran in Berlin die Carl-von-Ossietzky-Medaille verliehen. Die Internationale Liga für Menschenrechte zeichnet die 72-Jährige damit für „die Zivilcourage“ aus, mit der sie „für Menschenrechte, Freiheit, sowie die Gleichbeechtigung der Frau eintritt“.

Zivilcourage beweist Simin Behbahani seit ihrer Jugend. Als 17-Jährige wurde sie von ihrem Schuldirektor einbestellt, weil in einer Zeitung ein anonymer Artikel über Missstände an der Lehranstalt veröffentlicht worden war. Der Direktor vermutete die Aktivistin der Jugendorganisation der kommunistischen Tudeh-Partei dahinter. Es kam zum Wortgefecht und einer Ohrfeige des Direktors. Die Schülerin zögerte keine Sekunde und schlug zurück – und flog von der Schule.

Ab dieser Zeit setzte sie sich mit ihren Gedichten und Erzählungen gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit ein. Obwohl die meisten ihrer Werke verboten sind, ist Simin Behbahani heute die bekannteste Dichterin Irans. Als Aktivistin des jahrzehntelang verbotenen, aber im Untergrund tätigen Unabhängigen Iranischen Schriftstellerverbandes setzte sie sich gegen Zensur ein. Heute gehört sie zum Vorstand des seit November offiziell tolerierten Verbandes. Kambiz Behbahani

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