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■ Letzte Mahnung an: MieleWaschen mit Miele?

Der deutschen Industrie ist ein sauberer Ruf wichtig. Doch der Streit um die Entschädigung von Zwangsarbeitern hinterlässt hässliche Flecken. Auch beim Waschmaschinenhersteller Miele.

634 Arbeiter aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und den Niederlanden sowie 195 Kriegsgefangene mussten während des Zweiten Weltkriegs für Miele arbeiten.

Mit Ausbruch des Krieges hatte das Familienunternehmen seine Produktion auf rüstungswichtige Güter umgestellt, stand aber bis zuletzt nicht unter Zwangsverwaltung. Die Kriegsgefangenen, die unter Bewachung standen, stellten Torpedos und Granathülsen her.

Auf dem Gütersloher Werksgelände hatte Miele nach Angaben des Gütersloher Stadtarchivs die Arbeiter in eigenen Baracken untergebracht. Die NS-Regierung habe das Unternehmen gezwungen, Arbeiter zu beschäftigen, sagte ein Konzernsprecher. „Miele hat versucht, sie so human wie möglich zu behandeln.“

Am Entschädigungsfonds will sich die Firma aber erst beteiligen, wenn eine entsprechende rechtsverbindliche Lösung vorliegt. Miele habe sich immer zu seiner historischen Verantwortung bekannt, sagte der Sprecher. „Wir haben das auch mehrfach bekundet.“ Nun alle Unternehmen in einen Topf zu werfen, sei unglücklich.

Im Geschäftsjahr 1997/98 hat die Miele-Gruppe einen Umsatz von 3,7 Milliarden Mark gemacht – 54 Prozent davon im Ausland. N. Maschler/M. Ling

Die Serie wird fortgesetzt.

Nachtrag : Gestern wurde zudem bekannt, dass das American Jewish Committee auf seiner in der taz veröffentlichten Liste den Berliner Schokoladefabrikanten Hamann verwechselte. Laut der Zeitung „Tagesspiegel“ mit dem Berliner Bauunternehmer Max Hamann.

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