piwik no script img

Provokativ gebrochen

■ Streik in Einrichtungen des „Internationalen Bund“ geht weiter

Der Arbeitskampf in den Einrichtungen des „Internationalen Bund“ (IB) in Hamburg spitzt sich zu. Seit Freitag befinden sich rund 90 Beschäftigte in IB-Einrichtungen im Streik. Besonders in den Kindertagesstätten Hasselbrook-, Auen- und Von-Halemstraße verschärfte sich die Situation gestern zusätzlich durch den Einsatz von Streikbrechern. „Sie haben tatsächlich zwölf Leute aus dem Osten geholt“, schimpft ÖTV-Sprecher Jens Hnyk. Die Beschäftigten reagierten am Morgen auf den provokativen Einsatz mit einer Demonstration vor der Geschäftsstelle in Horn, nach dem eine Notdienstvereinbarung vom IB abgelehnt worden war.

In dem bundesweiten Tarifkonflikt geht es um die Abkoppelung der Gehälter vom Öffentlichen Dienst. Erst nach einer Absenkung der Löhne von zehn Prozent ist die IB-Leitung bereit, den Tarifabschluss zu übernehmen. Dieser sieht eine Einmalzahlung von 300 Mark und eine Gehaltserhöhung von 3,1 Prozent auf den dann gekürzten Lohn ab April diesen Jahres vor. „Die ÖTV ist grundsätzlich bereit, durch Strukturverhandlungen dazu beizutragen, den IB langfristig auf gesunde Beine zu stellen“, bekräftigt Hnyk, „die Verbindung solcher Verhandlungen mit der laufenden Gehaltsrunde lehnen wir aber ab.“

Bundesweit ist der IB mit seinen rund 12.000 MitarbeiterInnen überwiegend in den Bereichen Berufsvorbereitung, Umschulung, Aus- und Fortbildung tätig. In Hamburg sind 200 MitarbeiterInnen beschäftigt, neben den Kitas werden das Berufsbildungszentrum Hamburg sowie Jugend- und Familieneinrichtungen betrieben. Der Streik geht heute weiter. kva

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen