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Entführer und Entführte
Sergej Bodrow wurde 1948 in Chabarowsk im östlichen Sibirien geboren. Anfang der 60er-Jahre ging er nach Moskau, wo er am Staatlichen Institut für Kinematografie seinen Abschluss machte. International bekannt als Regisseur wurde er mit „Freiheit ist das Paradies“, der 1989 den ersten Preis des Forums der Berlinale gewann. Darin erzählt er die Geschichte eines kleinen Jungen, der aus einer brutalen „Besserungsanstalt“ ausbricht, um seinen in Sibirien einsitzenden Vater zu besuchen. Bodrows bisher bekanntester Film ist der Cannes-Beitrag „Gefangen im Kaukasus“ (1996) über zwei junge russische Soldaten, die von einem tschetschenischen Vater in sein Dorf entführt werden, um seinen Sohn aus der russischen Gefangenschaft freizupressen. Bodrow wirft angesichts des Krieges nicht die Frage von Schuld und Unschuld auf. Sein Film beginnt jenseits solcher Kategorien und lässt die Figuren inmitten einer gewaltigen Gebirgslandschaft eine langsame Bewegung der Annäherung vollziehen. Über die beginnende Vertrautheit zwischen Entführern und Entführten vergisst man beinahe den Krieg, der am Ende umso roher und unmittelbarer zuschlägt. Sergej Bodrow lebt heute abwechselnd in Russland, den USA und England. Zur Zeit sitzt er am Schnitt seines neuen Films „Hoofbeats“. Foto: Pegasos
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