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„Big Brother“ (Ein Spiel für 9 – 1 Mitspieler) – Und so geht’s:

„Big Brother“ (produziert vom TV-Showgiganten Endemol Entertainment NV) ist in den Niederlanden eines der erfolgreichsten Sendekonzepte aller Zeiten: Am 17. 10. 1999 ließen sich neun wildfremde, weiße Durchschnittsmenschen (fünf Männer und vier Frauen), für gut 100 Tage in einen 160 Quadratmeter großen Wohncontainer einsperren, der wie ein Hochsicherheitstrakt mit Stacheldraht, Flutlichtern und Polizei bewacht wird. Im Container leben sie völlig von der Welt abgeschieden, ohne Zeitung, Fernseher, Radio, Telefon, Uhr oder Kalender.

Dabei werden sie mittels 24 Kameras und 59 Mikrofonen Tag und Nacht von rund 100 Fernsehleuten überwacht und dies z. T. live ins Internet (bigbrother.veronica.nl) überspielt. Gefilmt wird selbst auf der Toilette, in der Dusche oder bei Sex unter der Bettdecke. Die aufregendsten Momente eines Tages werden zu einer 30-minütigen Folge zusammengeschnitten, und allabendlich ausgestrahlt. In regelmäßigen Abständen bestimmen die Bewohner zwei aus ihrem Kreis, die sie rauswerfen wollen. Die Zuschauer entscheiden dann per Telefon, wer von den beiden die WG verlassen muss. Wer bis zum Schluss durchhält und die Gunst der Zuschauer auf seiner Seite hat, gewinnt am 30. 12. rund 225.000 Mark. Wer den Container freiwillig verlässt, kann nicht zurück. Außer nach Deutschland wurde „Big Brother“ nach Skandinavien und die Schweiz verkauft, mit anderen europäischen Ländern wird verhandelt. am

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