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Bundespräsident Rau bittet NS-Zwangsarbeiter um Vergebung

Abschluss der Entschädigungsverhandlungen: Regierung und Wirtschaft zahlen zehn Milliarden Mark

Berlin (taz) – Das Ringen um die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter hat ein Ende: Zehn Milliarden Mark zahlen Bund und Wirtschaft an die Überlebenden. Zum Abschluss der Verhandlungen hat Bundespräsident Johannes Rau der Opfer gedacht und die Überlebenden im Namen des deutschen Volkes um Vergebung gebeten. „Ihre Leiden werden wir nicht vergessen.“ Die Opfer könnten nicht wirklich entschädigt werden, sagte Rau bei einem Empfang für die Verhandlungsführer. Viele Überlebende wollten aber, dass ihr Leid als Leid anerkannt werde. Der US-Beauftragte Stuart Eizenstat und Vertreter jüdischer Organisationen gingen auf Raus Bitte um Vergebung ein: Eizenstat sprach von einer „Erklärung von historischer Bedeutung“. Deutschland habe deutlich gemacht, dass man aus der Annahme von Verantwortung gestärkt hervorgehe. Teilnehmer am Empfang verglichen Raus Worte mit Willy Brandts Kniefall in Warschau 1970 und Richard von Weizsäckers Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985.

Rau hatte auch kritische Töne angeschlagen: Die Menschen, die von der NS-Kriegsmaschine missbraucht worden seien, hätten 54 Jahre auf eine Regelung warten müssen. Für viele komme sie zu spät. Umso wichtiger seien nun rasche humanitäre Leistungen. Die Verhandlungspartner haben sich bisher nur auf die Entschädigungssumme geeinigt. Umstritten sind dagegen weiter der Gesetzentwurf zur Einrichtung des Fonds sowie die Aufteilung der Gelder unter den Opfergruppen. Nicole Maschler

Bericht Seite 7, Kommentar Seite 12

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