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Ölteppiche sind nicht aufzuhalten

Schlechtes Wetter behindert erneut Absaugen des Tankeröls

Brest (AP) – Das Absaugen des Ölschlicks vor der französischen Atlantikküste geht bei weitem nicht schnell genug voran. Bis Dienstagmittag wurden nach Angaben der Marine-Präfektur in Brest etwa 400 Tonnen aus dem Meer entfernt – aber aus dem verunglückten Tanker „Erika“ waren mindestens 10.000 Tonnen Öl ausgelaufen. Marine-Präfekt Yves Naquet-Radiguet bezeichnete die bisherigen Bemühungen als „eher ein bisschen symbolisch“. Aber es sei gut zu wissen, dass die Absaugmethode funktioniere.

Erst vorgestern hatte die Helfer wegen des schlechten Wetters mit dem Absaugen beginnen können, spätestens für heute wird wieder mit Stürmen gerechnet. Möglicherweise müssen die Absaugarbeiten wieder bis zum Wochenende ausgesetzt werden. Dann aber könnte das erste Öl bereits an die Ufer getrieben worden sein. Derweil wurden auch vor der Küste des französischen Baskenlandes erste ölverschmutzte Seevögel gefunden.

Der Wind kommt der Wettervorhersage zufolge aus Westen und würde den aus zahlreichen Fetzen bestehenden Ölteppich direkt zur Küste treiben. Nach bisherigen Berechnungen dürfte er an Weihnachten die Insel Yeu nördlich von La Rochelle treffen und dann die Küste des Departements Vendée erreichen. In den bedrohten Gebieten wurden bereits Vorkehrungen für die drohende Ölverpestung getroffen.

An den Arbeiten beteiligen sich Schiffe und Mannschaften aus ganz Europa. Im gesunkenen Wrack der „Erika“ sind immer noch 18.000 bis 20.000 Tonnen Schweröl. Wie und wann sie beseitigt werden sollen, ist noch unklar. Der Tanker war am 12. Dezember mit rund 30.000 Tonnen Schweröl an Bord vor der Bretagne verunglückt. Fischer riefen derweil zum Boykott des Ölkonzerns TotalFina auf, in dessen Auftrag die „Erika“ unterwegs war.

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