: Bündnis für Arbeit abgesagt
Gewerkschaft und Unternehmer können sich nicht über Rente mit 60 einigen. Neuer Termin Mitte Januar
Berlin (taz) – Das Bundeskanzleramt hat die für heute angesetzte fünfte Runde des Bündnisses für Arbeit abgesagt. Ein nächster Versuch zur Einigung über die „Rente mit 60“ soll Mitte Januar stattfinden. Es habe zwar „Annäherungen“ gegeben, die Positionen von Unternehmerverbänden und Gewerkschaften seien „aber noch nicht ganz deckungsgleich“, sagte Regierungssprecherin Charima Reinhardt zur Begründung.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Bundesvereinigung Arbeitgeberverbände (BdA) lehnen die Rente mit 60 ab, die IG-Metall-Chef Klaus Zwickel fordert. Durch den vorzeitigen Ruhestand wollen die Gewerkschaften Hunderttausende Arbeitsplätze für Neueinsteiger frei machen. Das Modell soll endgültig im Rahmen der kommenden Tarifverhandlungen vereinbart werden. Der BDI wendet sich jedoch gegen jegliche Regelung, die das Rentenmodell bundesweit verbindlich macht. Allenfalls in Frage kämen Maßnahmen in einzelnen Betrieben, hieß es beim BDI. Kanzler Schröder halte die Terminverschiebung für „nicht dramatisch“, sagte seine Sprecherin. Hannes Koch
Bericht Seite 9
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen