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Deutsche brauchen weniger Energie

Der Verbrauch sinkt im dritten Jahrin Folge: 1,4 Prozent weniger

Hamburg (taz/dpa) – Der Verbrauch an Kohle, Gas, Öl und Atomenergie ist im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen – trotz höherer Produktion und mehr Verkehr. Das berichtet der Mineralölkonzern Esso. Damit ging der deutsche Gesamtenergieverbrauch 1999 im dritten Jahr in Folge zurück, und zwar um 1,4 Prozent auf 340 Millionen Tonnen Öläquivalent (MTOE). Anders ausgedrückt, würden die Deutschen ihren gesamten Energiehunger in Form von Öl stillen, käme jeder Bundesbürger auf einen Verbrauch von gut 4 Tonnen.

Am stärksten ging die Nachfrage nach dem Rohstoff Öl zurück: Der Absatz fiel laut Esso um 3,4 Prozent auf 123,1 Millionen Tonnen im Jahr 1999. Hauptanteil an diesem Rückgang hatten mildes Wetter, ein rasant gestiegener Rohölpreis und die Ökosteuer.

Bereits im März zogen die Rohölpreise kräftig an, weil es den Erdöl produzierenden Länder (Opec) nach langer Zeit mal wieder gelang, eine Drosselung ihrer Produktion abzusprechen: Zeitweise lag der Rohölpreis bei 26 Dollar pro Barrel statt zuvor bei 10 Dollar. Außerdem verlor die Mark deutlich an Wert gegenüber dem Dollar – in dieser Währung muss aber das Öl bezahlt werden. Betrug der umgerechnete Mark zu Dollarkurs zu Jahresbeginn noch 1,68 Mark pro Dollar, so lag er zuletzt im Schnitt bei 1,93 Mark. Der Preis in Mark für ein Barrel Öl sei so von Jahresbeginn zum Jahresende von 18 auf 50 Mark gestiegen. Entsprechend wurde das Heizöl um die Hälfte teurer, schreibt Esso. Wie beim Heizöl stiegen auch die Benzinpreise vor allem wegen der gestiegenen Rohölpreise deutlich an – die Ökosteuer spielte eine kleinere Rolle. Inzwischen kostet der Liter Sprit teilweise über 2 Mark, berichtet der ADAC – und will seinen Mitgliedern mit einer Benzin-Sparaktion in der nächsten Woche helfen, künftige Benzinrechnungen in den Griff zu bekommen.

Der ADAC als Umweltschützer – wer hätte das gedacht?

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