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400 Millionen für Abwehrkampagne

Mannesmann wehrt sich mit teurer Anzeigenserie gegen Vodafones feindlichen Übernahmeversuch

Berlin (dpa/rtr) – Seit Wochen buhlen die deutsche Mannesmann AG und die britische Vodafone Airtouch in ganzseitigen Anzeigen um die Gunst ihrer Aktionäre: Mannesmann mit einem vermeintlich Neugeborenen, das die Leser diverser Zeitungen mit einem Professorenblick anschaut und die Namen der Firmen, an denen der Mutterkonzern beteiligt ist, als Armbändchen trägt. Vodafone kontert mit einem zufrieden lachenden älteren Herrn.

Mannesmann-Chef Klaus Esser rechnet damit, dass sein Unternehmen für die Abwehrkampagne gegen die geplante Übernahme des Unternehmens durch Vodafone rund 400 Millionen Mark ausgeben muss. An seinem Ziel, den Kurs der Mannesmann-Aktie binnen 18 Monaten auf 350 Euro zu erhöhen, hält Esser fest. Die Titel kosteten gestern Mittag 212 Euro.

Vodafone bietet 53,7 eigene Aktien je Mannesmann-Papier. Die Mannesmann-Aktionäre können bis zum 7. Februar ihre Anteile gegen Vodafone-Titel eintauschen. Vorstand und Aufsichtsrat des Düsseldorfer Traditionskonzerns lehnen die Offerte ab.

Beide Aktien verloren bei den Kursstürzen der letzten Tagen an Wert: Die Mannesmann-Aktie sank um 2,4 Prozent auf bislang 212 Euro; die Aktie des britischen Konkurrenkten Vodafone AirTouch verlor in den ersten Tagen dieses Jahres 5,2 Prozent ihres Börsenwertes.

Beide Unternehmen legten indes positive Bilanzen zum vergangenen Jahr vor: Vodafone hat die Zahl seiner Kunden zum Jahreswechsel auf weltweit 35,5 Millionen steigern können. Im letzten Quartal stießen knapp 4 Millionen neue Kunden zum Konzern. Konzernchef Chris Gent bezeichnete die Zahlen als „exzellent“.

Die Mannesmann AG hat 1999 im Mobilfunkgeschäft ihrerseits zweistellige Zuwachsraten erzielt. Der Kundenbestand der neuen britischen Tochtergesellschaft Orange sei auf 4,9 Millionen geklettert, teilte Mannesmann mit. Ein Jahr zuvor hatte die Zahl noch bei 2,2 Millionen gelegen. Besonders hoch sei das Wachstum im vierten Quartal mit 1,4 Millionen Neukunden ausgefallen. Mit D 2, Orange und Omnitel kommt Mannesmann auf über 24 Millionen Teilnehmer und ist damit der größte Mobilfunkbetreiber Europas.

Nach Meinung Essers muss Vodafone bis zu 60 Millarden Euro auf den Tisch legen, um die restlichen Aktienhalter zu bezahlen, falls sich tatsächlich mehr als 50 Prozent zu einem Aktientausch bereit erklären.

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