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Kein Euthanasie-Museum

Thoben verweist auf „Neue Wache“

Ein Denkmal sollen sie nach einem Beschluss des Bundestages bekommen, die Euthnasie-Opfer des Nationalsozialismus. Wo, ist bisher nicht entschieden. Wo nicht, hat Kultursenatorin Christa Thoben (CDU) klar gemacht: neben der Philharmonie.

Gegen ein Museum an der Stelle, wo einst die Nazis den Mord an Psychiatriepatienten und Behinderten planten, gebe es „aus verkehrlicher Sicht Bedenken“, so Thobens Antwort auf eine kleine Anfrage der kulturpolitischen Sprecherin der Grünen, Alice Ströver. Zur Zeit ist dort die Endhaltestelle zweier Buslinien. Damit nicht genug: „Die BVG plant für die kommenden Jahre eine Erweiterung des Busliniennetzes.“

Der Kultursenatorin will nicht nur die Haltestelle bewahren, sondern vor allem eine „Denkmalsinflation“ vermeiden. Nicht jeder „von Historikern immer von neuem definierbaren“ Opfergruppe soll nach Auffassung der Senatsverwaltung ein weiteres Mahnmal gesetzt werden. In der Neuen Wache werde beispielsweise auch der Euthanasie-Opfer gedacht.

„Der Senat will offenbar die Neue Wache zur zentralen Gedenkstätte für Opfer und Täter erklären“, kommentierte gestern Ströver die Äußerung der Senatorin. Auch Thobens Forderung nach anderen Formen des Erinnerns sei unverständlich: Im „Museum der wahnsinnigen Schönheit“ sollen Bilder von Psychatriepatienten dokumentiert werden.

Für René Talbot vom Freundeskreis der Museumsinitiative ist das Konzept noch lange nicht gestorben: „Wenn wir uns von solchen Äußerungen entmutigen ließen, hätten wir schon längst aufgegeben.“ Dirk Hempel

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