: Rente rot-grün zeichnet sich ab
Beitragssatz bis 2020 unter 20 Prozent. Grüne wollen Rentneranstieg berücksichtigen, SPD nicht
Berlin (AFP/Reuters) – Die Regierungskoalition hat sich auf zentrale Punkte einer gemeinsamen Rentenreform verständigt. Der Beitragssatz zur Rentenversicherung solle bis zum Jahr 2020 unter 20 Prozent gehalten werden, sagte die SPD-Sozialexpertin Ulla Schmidt gestern im WDR. Im Moment liegt der Satz bei 19,3 Prozent. Die Idee einer so genannten Zwangsrente wurde demnach aufgegeben. Vorgesehen ist allerdings eine zusätzliche private Vorsorge, sagte Schmidt. Bis zu einem Bruttojahreseinkommen von 60.000 Mark soll solch eine selbst finanzierte Altersvorsorge mit 250 Mark vom Staat gefördert werden. Weiterhin soll es eine eigenständige Alterssicherung für Frauen geben, für die im Gegenzug die Witwenrente abgebaut wird.
Differenzen bestehen zwischen SPD und Grünen jedoch beim „demografischen Faktor“. Die Grünen, dies wurde auf ihrer Klausurtagung gestern in Wörlitz deutlich, beharren darauf, die steigende Zahl der Rentner bei der Berechnung der Renten zu berücksichtigen. Die SPD hält dies vorerst nicht für nötig. Mit der Opposition soll am 20. Januar über die Rentenreform verhandelt werden.
Bericht Seite 5
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