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Die Weltausstellung im Juni in Hannover

„Die Expo ist eine Wundertüte“, sagt Generalkommissarin Birgit Breuel. Sie beschreibt damit das sehr weit gefasste Leitthema der Weltausstellung, die vom 1. Juni bis zum 31. Oktober in Hannover stattfinden wird: Um Mensch, Natur und Technik soll es im Themenpark, Herzstück der Expo, gehen. Auf hunderttausend Quadratmetern beschäftigen sich elf Ausstellungen unter anderem mit nachhaltiger Entwicklung und Mobilität. Daneben präsentieren sich knapp zweihundert Nationen in Pavillons und Messehallen.

Japan errichtet einen 3.600 Quadratmeter großen Raum, der aus recyceltem Papier besteht. Konventionelles Deutschland: Es stellt sich mit einer Multimediashow und einem Rundumkino vor. Die Attraktion im äthiopischen Pavillon heißt Lucy und ist das dreieinhalb Millionen Jahre alte Skelett des ersten Menschen. Ergänzt wird die Expo durch ein umfangreiches Kulturprogramm sowie eine internationale Frauenuniversität.

Kaum als Aussteller vertreten sind Umweltorganisationen. Ihre Kritik: Die Expo richtet sich nicht nach den internationalen Ökostandards für Neubauten, stellt 150 Automaten mit Dosengetränken auf und lässt sich von einer amerikanischen Fastfood-Kette mit Lebensmitteln beliefern.

In 150 Jahren Weltausstellungsgeschichte gastiert das Spektakel erstmals in Deutschland. Finanziert wird es vom Bund, dem Land Niedersachsen sowie Sponsoren. Die staatliche Bürgschaft beträgt 1,8 Milliarden Mark. Immer wieder gab es Sparappelle an die Ausstellungsmacher. Sie hatten unter anderem vierhunderttausend Mark für einen Jingle ausgegeben, den die Band Kraftwerk komponiert hat. Der Kartenvorverkauf lief bisher zäh an, und es ist fraglich, ob die erwarteten vierzig Millionen BesucherInnen auf das Messegelände kommen werden.

Nadine Lange

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