: Koch: Vier Millionen Mark verschwunden
Wer hat die schwarze Kasse leer geräumt?
Wiebaden (taz) – Die hessische CDU vermisst über vier Millionen Mark: Sie fehlen auf dem schwarzen Konto der Partei bei der UBS-Bank in der Schweiz, gestand der hessische Ministerpräsident Roland Koch gestern. Wie die nach Zürich entsandten unabhängigen Wirtschaftsprüfer herausgefunden hätten, seien vom CDU-„Auslandskonto“ von 1993 bis 1997 zwar 7,8 Millionen Mark abgebucht worden, Eingangsbelege gebe es jedoch nur für 3,5 Millionen Mark. Differenz: 4,3 Millionen Mark. Wo sind die (hängen) geblieben? Koch hatte dafür „keine Erklärung“, schloss jedoch persönliche Bereicherung nicht aus. Er forderte den ehemaligen Anlage- und Finanzberater Horst Weyrauch auf, die Sache aufzuklären. Der allerdings hat bereits mehrfach jede Erklärung verweigert.
Wo also sind die vier Millionen? „Vielleicht bei der Bundespartei gelandet“, mutmaßte die Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Landtag, Priska Hinz. Dort sei doch schließlich mehr Geld aufgetaucht, als den Belegen nach hätte vorhanden sein dürfen.
Koch jedenfalls hat mittlerweise Anweisung gegeben, das Schwarzkonto aufzulösen und die dort verbliebenen 16,9 Millionen Mark nach Deutschland zu überweisen. kpk
Mit reinem Gewissen wissen
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme. Frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Alle Informationen auf unserer Webseite sind kostenlos verfügbar. Wer es sich aber leisten kann, darf – ganz im Zeichen des heutigen "Tags des guten Gewissens" – einen kleinen Beitrag leisten. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
