: Täter kamen im Golf
■ Brandanschlag auf Flüchtlingsheim im Kreis Stade: Niemand verletzt
Auf eine Flüchtlingsunterkunft in Harsefeld im Landkreis Stade ist in der Nacht zu Sonnabend ein Brandanschlag verübt worden. Bisher unbekannte Täter schleuderten einen Molotowcocktail gegen das Haus, in dem 42 Menschen leben, berichtete die Stader Polizei am Sonnabend. Verletzt wurde niemand. Das ausgebrochene Feuer konnte schnell gelöscht werden.
Die Täter entkamen unerkannt in einem weißen VW Golf. Auf den konzentriert die Polizei jetzt ihre Suche. Eine entsprechende Fahndung ist jedoch bislang ohne Erfolg geblieben. Es ist bereits der zweite Anschlag auf ein Flüchtlingsheim im Kreis Stade innerhalb eines Jahres. Im Mai 1999 hatten Rechtsradikale eine Asylbewerberwohnung im benachbarten Aspe überfallen.
Laut Polizei hielten sich drei Bewohner des Harsefelder Hauses in einem Zimmer im Erdgeschoss auf, als sie gegen 22.05 Uhr einen Knall an der Fensterscheibe hörten und kurz darauf Flammen sahen. Einer der Asylbewerber sei daraufhin geistesgegenwärtig nach draußen gerannt und habe mit einem Feuerlöscher die Flammen erstickt, teilte ein Polizeisprecher mit. „Diese schnelle Reaktion und der glückliche Umstand, dass der Brandsatz die Fensterscheibe nicht durchschlagen hat, verhinderten schlimmere Folgen.“
Zeugen hatten kurz vor der Tat einen weißen VW Golf vor der Asylbewerberunterkunft gesehen, in dem drei Personen gesessen haben sollen. Das Fahrzeug sei unmittelbar nach der Tat schnell davon gefahren. Der Staatsschutz hat seine Ermittlungen aufgenommen. Auch die Polizei ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung.
Die Stader Polizei hat nach eigenen Angaben bisher keine Anzeichen dafür gefunden, dass die Tat durch eine organisierte Gruppierung gesteuert wurde. „Der VW Golf ist die einzige Spur, die wir bisher haben“, sagte der Polizeisprecher. Von daher kann die Polizei auch noch nicht sagen, ob es Zusammenhänge zwischen dem Anschlag jetzt und dem im vergangenen Mai geben könnte.
Damals hatten sich die Bewohner des Heims nur durch einen Sprung aus dem Fenster vor den Tätern retten können. Die Stader Polizei hatte einige Tage später acht junge Männer festgenommen, die der rechtsextremen NPD nahestehen. Peter Ahrens
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