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Kommentar■ Die PyrrhussiegerSenat übt Kahlschlag, Pierwoß schweigt

Die Kulturmanagement-Gesellschaft KMB hat ausgerechnet, was für ein Kahlschlag der Bremer Kulturszene along present lines droht. Und der Theaterchef Klaus Pierwoß freut sich über das Ende des zweijährigen Gerangels um seine Vertragsverlängerung. Nur auf den ersten Blick haben diese beiden Ereignisse nichts miteinander zu tun.

Das KMB-Papier ist kein Kürzungsvorschlag, obwohl es von schlichten Gemütern so gelesen werden kann. Es kommt zu dem Schluss, dass die Finanzplanung des Senats in der chronisch unterfinanzierten Kultur zu einem – zumindest in Westdeutschland – einmaligen Kahlschlag führen muss. Damit spielt die KMB den Ball an den Senat zurück und sagt indirekt: Für diesen Horror habt Ihr eure Hände gehoben – wenn Ihr das wollt, dann übernehmt dafür auch die Verantwortung.

Zurzeit ist noch völlig offen, wie weit die Landesregierung geht. Bislang ist nur das Theater aus dem Schneider. Für Kultursenator Bernt Schulte (CDU) und vor allem für Pierwoß könnte das allerdings zum Pyrrhus-Sieg werden: Erst mobilisiert der Intendant Kulturszene und Medien und beschwört die Solidarität der anderen; dann nach der Einigung schweigt er plötzlich. Solange Kultureinrichtungen in der Größenordnung aller Bremer Museen um ihr Überleben kämpfen müssen, wird sich Pierwoß genauso wenig wie die anderen auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren können. Es sei denn, er setzt seinen bis zum Wochenende guten Ruf aufs Spiel. Christoph Köster

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