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Die anderen

Die Welt kommentiert den Aktienwahn rund ums Internet: Mit gesundem Menschenverstand lässt sich das nicht erklären, was an den Technologiebörsen weltweit passiert. Die Aktienkurse lassen sich auch mit den fantasievollsten Kriterien nicht mehr rechtfertigen. Experten wissen bereits, dass zahlreiche Unternehmen, die heute für Dollarmilliarden gehandelt werden, in einigen Jahren nicht einmal mehr auf dem Kurszettel stehen werden. Es kann nicht lange gut gehen, wenn sich Privatanleger verschulden, um im Internetrausch die schnelle Mark zu machen. Dieser Internetrausch wird ähnlich enden wie fast jeder Boom seit der Tulpenhausse im 17. Jahrhundert. Irgendwann werden sich vor allem die Großen – die Investmentfonds, die Banken und Großanleger – zurückziehen und die noch risikofreudigeren Anleger mit offenen Positionen und einem Schuldenberg zurücklassen.

Zur Fusion von Time Warner mit der britischen EMI zum weltgrößten Musikkonzern meint die flämische Tageszeitung De Standaard: So wie es in den vergangenen Wochen in der Medienwelt zugeht, haben Begriffe wie „historisch“ und „revolutionär“ nur noch eine begrenzte Haltbarkeit. Die Grenzen zwischen „Cyberspace“ und der „real world“ verschwimmen im Eiltempo. Das Internet hat sich in kürzester Zeit in die größte Geschäftschance für das Informations- und Freizeitbusiness verwandelt. Big business is back. Die Wirtschaft hat das Musikgeschäft und noch mehr die Informationsverbreitung fester in Händen denn je. CD-Geschäfte müssen sich große Sorgen machen, aber die Zukunft der Musikindustrie ist gesichert.

Zum gleichen Thema schreibt die liberale britische Zeitung The Independent: Schon jetzt nutzen Gruppen ohne Plattenvertrag das Internet, um ihre Produkte anzubieten. Manche erwerben sich sogar einen internationalen Ruf durch den Online-Musikvertrieb. Das Internet könnte die Zwischenhändler beseitigen, seien es Plattenfirmen oder Einzelhändler. Und in einer solchen anarchischen Welt könnte es für neue Trends und Talente leichter sein, sich bemerkbar zu machen, als in der monopolistischen und konservativen Welt der großen Labels. Hier taucht AOL auf: Wenn der künftige Zugang zu Musik über das Herunterladen von digitalen Dateien erfolgt, dann könnte der, der das Netz kontrolliert, auch einen Weg finden, hier Kasse zu machen. Die Herausforderung ist, zu verhindern, dass dies die kreative Anarchie des Internets beseitigt.

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