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Sozialdemokratische Phantome im Hamburger Norden

Merkwürdige Dinge geschehen im SPD-Kreisverband Nord. Eine erkleckliche Anzahl von Phantomen ist dort jüngst in die Partei eingetreten, und sämtlich im Distrikt Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde. „Da arbeitet jemand“, wittert ein Sozialdemokrat Unheil, „mit Hinterzimmermethoden.“ Ziel sei es, in diesem Ortsverein „neue Mehrheiten zu schaffen“. In drei Wochen stehen Vorstandswahlen im Distrikt an, der Kreisvorstand wird Ende März neu gewählt.

Bei dem Versuch, Neumitgliedern Post zu schicken, sind Briefe mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt“ zurückgekommen. Bei einer Überprüfung habe sich herausgestellt, berichtet Kreis-Vorsitzender Hermann Scheunemann, dass die Betreffenden irgendwo anders in der Hansestadt wohnen oder sogar in anderen Bundesländern. Er nennt eine Größenordnung von sechs bis zehn Fällen. Er werde die dubiosen Vorgänge „nüchtern und sachlich prüfen“ und dann die erforderlichen Schritte einleiten. Über Hintergründe mag Scheunemann nicht spekulieren: „Das ist schon ein sehr umkämpfter Distrikt“, räumt er ein und befindet zugleich: „Es ist klar, dass das so nicht geht.“

SPD-Landesgeschäftsführer Wer-ner Loewe dementiert, dass die Phantom-Sozialdemokraten aus dem Norden bereits den Parteivorstand umtrieben hätten. „Solche Sachen“, konstatiert er gelassen, „passieren vor internen Wahlen immer mal wieder.“ smv

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