: Kupferkabel aus Geld
■ Affinerie will die D-Mark recyceln
Die Norddeutsche Affinerie (NA) plant, Mark und Pfennig zu recyceln. Wie Werner Marnette, Vorstandsvorsitzender von „Europas größtem integrierten Kupferproduzenten“, gestern sagte, will die Affi zusammen mit einem ihrer Kunden ein „integriertes Recylingkonzept“ für die schätzungsweise 100.000 Tonnen Münzen anbieten. Sie werden überflüssig, wenn zum 1. Januar 2002 der Euro vollends eingeführt wird.
20.000 Tonnen Kupfer und ebensoviel Nickel könnten aus den Münzen gewonnen werden, sagte Marnette bei der Bilanzpressekonferenz zum abgelaufenen Geschäftsjahr. 1998/99 hat die Affi nach eigenen Angaben 480.000 Tonnen Kupferprodukte erzeugt, 46.000 Tonnen weniger als im Jahr davor. Der Konzernumsatz sank von 2,3 auf 2,2 Milliarden Mark, der Gewinn vor Steuern von 152 auf 96 Millionen Mark.
Marnette focht das nicht an. Die Affi habe ihr Ziel „punktgenau“ erreicht, sagte er. Bei einer Netto-Dividende von 1,40 Mark ergebe sich eine Rendite von gut sieben Prozent. „Damit gehören wir zur Spitzengruppe deutscher Aktienwerte“, verkündete Marnette. An der Börse, wo die NA seit einem Jahr notiert ist, schlug sich das nicht nieder. Die Aktien würden unterbewertet, behauptete Marnette. knö
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