: Bildung im „Abstiegskampf“
■ Demonstration für volle Halbtagsschule
An die 3000 Kinder, Eltern und Erzieher haben sich gestern Nachmittag auf dem Bremer Marktplatz versammelt, um gegen die Abschaffung der „vollen Halbtagsschule“ zu trommeln, zu pfeiffen und demonstrieren. „Wir wollen Lehrerstunden für unsere Kinder und keine Betreuungsstunden“, erklärte der Elternvertreter der Schule Landskronastraße, Jürgen Steffen. Der Bildungssenator laufe „im Wahlkampftempo“ durch die Schulen und lasse sich als „Talkgast über Werder“ feiern, es gehe aber um den „Abstiegskampf der Bildung in Bremen“.
Steffen erinnerte daran, dass Lemke selbst für seine Kinder das private „Ökomenische Gymnasium“ bevorzuge und der leitende Beamte aus dem Bildungsressort, der jetzt das Sparkonzept „verlässliche Grundschule“ ausarbeite, lieber im Grünen im niedersächsischen Umland wohne als in Bremen und seine Kinder in die bestens ausgestatteten Schulen dort schicke.
Für die GEW schloss sich Jürgen Burger dem Protest an. Wenn Lemke jetzt im Senat einen Sondertopf von 5 Millionen Mark fordere, um angesichts des Altersdurchschnittes der Lehrer eine größere Krankheitsreserve zu haben und den Unterricht verlässlich garantieren zu können, dann sei das ein Erfolg des Protestes, meinte Burger. Die 5 Millionen Mark würden aber gerade ausreichen, damit in den kommenden Jahren nicht 180, sondern nur 130 Grundschul-Lehrerstellen gestrichen werden müssen. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen