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LKA-Chef Daleki geht

Der Leiter des Hamburger Landeskriminalamtes (LKA), Michael Daleki, will sein Amt wegen einer erneuten Erkrankung aufgeben. Bis auf weiteres soll Kriminaldirektor Wolfgang Lüdtke die Leitung des LKA übernehmen. In die Amtszeit des 51 Jahre alten Daleki fiel eine Reihe spektakulärer Kriminalfälle: So wurde Daleki als Jäger des Kaufhauserpressers „Dagobert“ bekannt, dem er fast zwei Jahre lang auf den Fersen war. 1996 machte sich der LKA-Chef um die Freilassung des entführten Millionärs Jan Philipp Reemtsma verdient. Unter seiner Leitung fand die Polizei das Verlies, in dem Reemtsma 33 Tage lang gefangen gehalten wurde, im nordniedersächsischen Kreis Osterholz-Scharmbeck. Hamburgs Polizeipräsident Justus Woydt und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bedauerten das Ausscheiden des LKA-Chefs. Der Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizisten, Thomas Wüppesahl, brachte die Erkrankung Dalekis in Zusammenhang mit den „erheblichen Sicherheitsdefiziten“ beim LKA. Für diese trüge Daleki nicht die Verantwortung, habe aber so tun müssen, als ob alles „sogar noch besser geworden“ sei. Diese „Schizophrenie“ könne man an der Spitze des LKA nur ertragen, wenn man charakterlos sei – oder eben Schaden nehme.

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